Donnerstag, 1. März 2007

Es war einmal...

...ein Wochenende in Chandigarh! Hauptstadt von Punjab, erste völlig geplante Stadt Indiens. Nachdem das Buchen eines Zugtickets wieder einmal nicht funktioniert hat, was in Indien definitiv ein großes Problem ist, fiel die Wahl des Transportmittels auf den Bus. Kurzerhand von einem privaten Busunternehmen angeheuert und nach dem Frühstück bei McDo ging‘s im Luxusbus über Amballa nach Chandigarh. Luxury redefined – zumindest waren die Fenster relativ dicht und der Fahrstil des Lenkers vergleichsweise human. 280 Rupie kostete Ticket – wieviel die anderen Passagiere zahlen, erfahren wir nicht, trotz nachfragen. „Sir, prices are not fixed“. Nach 5 Stunden Fahrt Ankunft in Amballa - nur gut, dass uns ein Passagier darauf aufmerksam macht. Warum die Bäume auf dem Parkplatz numeriert sind, wissen wir nicht…

Die Ankunft in Chandigarh begann damit dass das gebuchte Hotel unsere Kopie von Reisepass und Visum nicht akzeptiert hat und uns kurzerhand rausschmiss, obwohl die Zimmer mit Balkon schön gewesen wären. Die Alternative war ein SCHEINBAR sauberes Hotel, solange man nicht genau hinsieht. Nach einem Abendessen und 2 Pitchern Bier landeten wir schließlich in einer Bar, wo der Abend nach „netten“ Gesprächen mit indischen Studenten endete.



Die nächsten 28 Stunden verliefen ausschließlich im Hotelzimmer. 9-facher Kotzerei, deren Ursache möglicherweise indisches Wasser, Eiswürfel, der vorabendliche „Grillteller“ oder vielleicht doch indischer Whiskey war – wir werden es nie erfahrt. Strömender Regen und die daraus resultierende Gewissheit, nicht allzu viel vom Tag zu versäumen, lindern jedoch das flaue Gefühl im Magen.
Sonntag = Sightseeing. Erwähnenswert ist, dass es in Chandigarh einen künstlich angelegten See gibt, der von indischen Mittelstandsfamilien als beliebtes Ausflugsdomizil angesehen wird. Der Vergleich mit dem Wörther See hinkt vielleicht, allerdings gibt es auch hier Tretboote. Als kleine Highlight entpuppte sich „Rock Garden“, der von Figuren und Wänden dominiert wird, die aus Müll und Abfall gefertigt sind. Als sportliche Aktivität des Tages galt schließlich die lange Wanderung durch den Rock Garden, sowie das Schaukeln gemeinsam mit Indern…




Going back to Delhi… Die Rikshaw-Fahrt zum Bahnhof kostet 150 Rupie, das Zugticket für 5 Stunden Fahrt 107 Rupie, und das Taxi zur Uni 800 Rupie. Auch wenn die indischen Preisverhältnisse differenziert sind, so kann man an dieser Stelle durchaus den Eindruck bekommen, dass Touristen gerne ausgenommen werden. Aber was kostet die Welt… Mit dem falschen Fuß aufzustehen hat in Indien, zumindest was mich betrifft, beträchtliche Konsequenzen. So kann es schon mal vorkommen, dass einem KLEINIGKEITEN wie verspätete Züge, rülpsende, stinkende Inder und nicht-auffindbare Treffpunkte auf die Palme bringen. Zur Krönung gabs noch die „höfliche“ Aufforderung eines Inders, ich möge doch sein Land verlassen, aber das ist eine andere Geschichte. Sometimes India sucks!

Man beachte Details: Nicht nur den Verkehr am linken Bild, sondern auch den Mann am Podest der versucht, den Verkehr zu regeln. Rechts: Zig Ventilatoren im Zug der Klasse 2S...