Sonntag, 7. Januar 2007

First Impressions...

INDIA ROCKS - und Indien rockt wirklich. Auch wenn der Abschied der vertrauten Baierdorfer Heimat trotz extremer Vorfreude und Spannung sentimental verlief, so bin ich absolut glücklich mit meiner Entscheidung, mein Auslandssemester in Indien zu absolvieren.

YONGFU GOES INDIA

Eingangs sei erwähnt, dass es unfassbar viele Dinge gibt, die man nicht niederschreiben kann, auch wenn man es noch so sehr versucht. Täglich erlebt und erfährt man Situationen, die seltsam fremd und gleichsam herausfordernd sind. Aus dieser Erfahrung heraus lautet meine Empfehlung, dieses Land selbst zu bereisen, Impressionen zu erlangen und es zuzulassen, dass eine derart fremde Kultur zur Erweiterung des persönlichen Horizonts beiträgt. _____________________________________________________________

Bereits die ersten Eindrücke von Indien am Flughafen sind sehr spannend - fremde Gesichter, Gerüche, Verhaltensweisen und Umgangsformen. Nachdem wir von 2 indischen Studienkollegen am Flughafen abgeholt wurden und das Taxi fanden, begann die erste Autofahrt in Indien, die durchaus einiges zu bieten hat: Hupen ohne Ende, rasante Fahrweisen in einem Durcheinander von Rikshas, Miniautos, Traktoren und Lastern. Zwar gibt es Regeln, Straßenschilder und Fahrbahnmarkierungen, die scheinbar aber nicht wirklich ernstzunehmen sind. Der Campus der BIMTECH (Uni) ist für indische Verhältnisse sehr modern und mit ca. 6 Stromausfällen täglich noch in einer der stabilsten Versorgungsstrukturen. Die Zimmer sind zwar sehr spartanisch, karg ausgestattet und alles andere modern, für indische Verhältnisse aber sehr gut. Dass es gilt, die Erwartungen runterzuschrauben, muss jedem Indien-Reisenden bewusst sein. Dennoch bietet der Campus einiges: tägliche Putzfrauen fürs Zimmer, einen Wasch- und Bügelservice, Wachen und Securities, einen Shop, Friseur, Massage, Fernseher im Zimmer, Cafeteria, Mensa usw. Was sich luxeriös anhört basiert allerdings rein auf der Tatsache, dass Arbeitskraft in Indien extrem billig ist - so kann selbst eine bewaffnete Wache am Campus weder Englisch, noch verdient diese mehr als 30 Euro pro Monat. Überdies ist es nach dem Putzen nicht wirklich sauber und wenn man nicht jegliches Eigentum einschließt, verschwindet es in den Taschen der Putzfrauen und auch sonstigem Personal, das bei unverschlossener Tür einfach kommt, die Toilette benutzt, fern sieht oder frisches Wasser holt.

"Everything's possible because of cheap human capital..."
wie es ein wahrer Inder formuliert...

Die ersten Tage am BIMTECH bestanden aus einem Mix aus Nichts-Tun, Kurse auswählen, erste Vorlesungen zu besuchen und mit Studienkollegen zu quatschen. Zwar sind hier nur 5 Austauschstudenten, die Einheimischen sind jedoch sehr bemüht um uns. So kam es bisher auch täglich zu abendlichen Treffs mit Vodka, Whiskey, Bier und österreichischem Schnaps...



Das Bild oben rechts ist übrigens die Hausordnung: "Smoking and drinking is prohibited..."

Achja: Schnaps wird übrigens rein aus Desinfektionsgründen konsumiert, ausschließlich!

Indien ist bekannt für scharfe Küche. Die Verköstigung in der Mensa ist absolut schmackhaft, außerdem gibt es in näherer Umgebung auch Restaurants und unzählige Mini-Stände, an denen typische, einheimische Kleinigkeiten zu kaufen sind. Mit den Händen zu essen ist ungewohnt aber ganz ok – und die rechte Hand zu benutzen wird man rasch gewöhnt, obwohl es „studierten“ Personen ohnehin nicht stört. Eklig jedoch, dass sich die Inder zwar immer NACH dem Essen die Hände waschen, nicht aber davor. Und während des Essens mit Handschütteln zu grüßen ist etwas ekelhaft. Vor allem aber, wenn andere ins eigene Essen greifen, um die Zutaten freundlicherweise zu erklären. Typisch bei jedem Essen ist Reis, Ruddish, Yoghurt, Spices - natürlich alles vegetarisch. Um jedoch auch etwas "bekanntes" zu bekommen, gönnten wir uns bereits auch Pizza, Packerlsuppe à la Knorr, McDonalds und KitKat. ;-)



Die Millionenshow im indischen Fernsehen - ebenso vorhanden wie Friends, King of Queens, Tom & Jerry, ... Flip und Guggi, extra für euch: CONVERSE SPECIAL!

Going to Delhi...

Wie das Leben so ist... Absolut normales Leben, wie es sich auf den Straßen von Delhi abspielt, ist absolut faszinierend. Autos, Menschen, Märkte, Gerüche, Verkäufer und Kühe wahrzunehmen, Bettler zu ignorieren, selbst musternd beobachtet zu werden und einfach mittendrin zu sein ist hier eine seltsame Erfahrung.




In Delhi leben ca. 20 Millionen Einwohner, entsprechend chaotisch geht es auch zu, auch wenn wir bisher nur einen winzigen Teil davon gesehen haben. Erstmal war es nötig, eine gewisse Ausstattung für unser "Küche" zu kaufen: Elektrokocher, Besteck, Packlsuppe, Geschirrtücher und all solchen Kram - zu Preisen, die für westliche Verhältnisse "Peanuts" sind. So haben wir uns auch gleich einen maßgeschneiderten Anzug anfertigen lassen - 3-Reiher inkl 2 Hemden: € 90 - beste Qualität, maßgeschneidert, business-like. Sonstige Preise: Massage 30 cent, Kaffee (wie am Bild oben) 10 cent, Nokia-Handy 20 Euro, Marlboro 1,5 Euro...

Coming up: 2-tägiger Marketing-Kongress in Delhi...