Donnerstag, 25. Januar 2007

Tagebuch einer Toilette

Tatort: BIMTECH, Flat No G5. Tatzeit: 11:38 Uhr.

Nach der mittlerweile 4. Beschwerde, die immer das gleiche Problem betreffen, sind nun wiedereinmal die so genannten „Installateure“ des BIMTECH im Zimmer. Das Problem: Kontinuierlich-schleichender, uns quälender Wasseraustritt aus irgendeinem Bereich der Toilette. Lokalisation des Problems: Ungewiss. Die Arbeiter können zwar weder lesen noch schreiben, auf dem Gebiet "Reparatur von Sanitäranlagen" sind sie allerdings „absolute Profis“. Warum sonst sollten sie sonst zum 4. Mal da sein. Dass nun wieder 4 Männer gleichzeitig an einem Problem arbeiten, sind wir gewohnt - auch sind wir gewohnt, dass das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit wieder nicht behoben werden wird. Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. In diesem Moment, das sei festgehalten, sehen 2 von den Arbeitern fern, einer hält eine Leiter, und ein anderer bemüht sich am Klo. Und er arbeitet wirklich, obwohl es bei offener Tür auch durchaus vorkommt, dass unsere Toilette von allen möglichen Personen dazu benutzt wird, wofür sie ursprünglich vorgesehen ist. Man darf gespannt sein. …

Nunmehr haben alle dekorativen Personen die Wohnung verlassen, Werkzeug liegt nach wie vor im Klo, der Boden ist komplett versaut – dass jetzt warten angesagt ist, widerspiegelt einen Teil der indischen Arbeitskultur. … Nachdem jetzt wieder ein Arbeiter gekommen ist, bewaffnet mit Hammer und Meisel, liegen bereits Brocken der Wand im Klo. Was dies zu bedeuten hat, bleibt vorerst unkommentiert. Auch die Fern sehenden „Zaungäste“ haben den Raum bereits verlassen. … Nach einer weiteren Pause von 20 Minuten ist nun derselbe Arbeiter wieder am Werk. … Nach lautem Gehämmere, das ca. 15 Minuten anhielt, ist der Beauftragte Handwerker nun fertig – zumindest hat es den Anschein. Nächster Auftrag: Beschwerde Nummer 47 – das Klo muss gesäubert werden. Nein, halt! Falscher Alarm – der Profi ist ein weiteres Mal gekommen und setzt sein Werk fort. Grundsätzlich ist Kompliziertheit Maß für Unwissenheit des Beobachters – in Indien hingegen ist sie ein Maß für Unwissenheit des Beobachteten. 30 Minuten später gehen wir zwischendurch essen, Fortsetzung folgt. …

Aufmarsch zweier Putzfrauen: Reinigung „The Indian Way“. Soll heißen, dass lediglich der Boden mit Wasser benetzt wird, die Toilette selbst aber nicht gereinigt wird. Tatort: Noch immer BIMTECH, Flat No G5, Tatzeit: 14:44 Uhr. Alle Arbeiten sind vollendet – ob diese jedoch erfolgreich verlaufen ist, werde ich beim nächsten Mal berichten. Denn versteckte Mängel gemäß Rechtsliteratur sind hier an der Tagesordnung, wobei dies auch für offene Mängel gilt. … Tatort 14:53 Uhr – wir bekommen die Mitteilung, dass wir für 6 Stunden ein anderes Klo benutzen sollen, danach soll auch unsere Toilette funktionieren. Na dann, frohes Schei***!

Mit lieben Grüßen

Montag, 22. Januar 2007

Die Tante und das Taj Mahal...

Eine Stadt, die mit Sicherheit JEDER Indien-Tourist erlebt, müssen natürlich auch die Studenten des BIMTECH besichtigen - nicht nur des Taj Mahal wegen! Die Einen hassen die Stadt, die Anderen lieben sie. Ich bin diesbezüglich zweigeteilt - zwar liebe ich die "indische Ruhe" der Stadt und die faszinierenden Sehenswürdigkeiten, andererseits werden diese Eindrücke durch die vielen Touristen, die sich wie Pseudo-Inder verhalten, und die Dreistheit der Bettler relativiert. Dennoch, man kann keinem geschäftstreibendem Inder verübeln, sich auf "dumme" Deutsche zu stürzen und diese auszunutzen wann auch immer sich dafür eine Möglichkeit bietet.

Agra wird auch wegen des schönen Hotels in Erinnerung bleiben - erstaunlich, wie sehr man sich über eine stinknormale Matratze, ein geheiztes Zimmer und jede Menge Klopapier freuen kann. Ohnehin stand dieses Wochenende unter dem Motto "Man gönnt sich ja sonst nichts" - Luxus in jeder Hinsicht. Dazu beigetragen hat selbstverständlich auch meine "luxeriöse" Tante, die uns nach Agra begleitet hat. So ganz nebenbei, es ist meine Lieblingstante - nicht erst seit Delhi! Jaja, Tantchen, is so!

Der Kontrast zwischen Arm und Reich ist unglaublich... Man ist gezwungen zu hinterfragen, warum die Einen dort und die Anderen da geboren werden und somit mit ihrem Schicksal umgehen müssen. Ich kann allerdings nicht sagen, wer mit dieser Herausforderung besser umgehen kann...
"Die Armen verkaufen Drogen, um sich Nikes zu kaufen - die Reichen verkaufen Nikes, um sich Drogen zu kaufen."



Man beachte die Schweine am rechten Bild oben, besonders jenes ganz rechts...

Fatepuhr Sikri...
Das so nett als "Baby-Taj Mahal" bezeichnete Gebilde am linken Bild ist wahnsinnig aufwendig erbaut und strahlt eine seltsame und doch ergreifende Ruhe aus. Dieser "Geheimtipp" ist scheinbar wirklich ein solcher, da nur wenige Touristen dort sind.


Affen überall... sorry Markus!

TAJ MAHAL - Unglaublich, mystisch, magisch - erbaut für eine Frau, aus Liebe...
...wie rührend!

Kaffee im 5*-Hotel, mit Blick aufs Taj Mahal - ohne Worte...


Abenddämmerung links -------------- Morgendämmerung rechts! Weils sooooo kalt war und ich dieses Zitat auf jeden Fall anbringen muss: "You make a fire - and I give you money"! Sorry liebste Tante! DANKE FÜR DEINEN BESUCH UND DIE WUNDERBAREN TAGE! Es ist scheinbar wirklich einfacher, sich in Indien zu treffen... *lol*

Montag, 15. Januar 2007

Delhi - Jaipur

Ein weiterer Trip nach Delhi...


Frühstück "American Style", zwecks Abwechslung wärs g'wesn:

Scrambled Eggs, Toast, Coffee, Orange Juice - Bacon is missing...





Tag und Nacht: Cricket am Gang...




New Delhi: Maßanzug, was kostet die Welt...





India Gate - "Turn around, motherfu....."


Das Denkmal heißt offiziell "All India War Memorial", ist 42 m hoch und erinnert an die 90.000 indischen Soldaten, die im Ersten Weltkrieg für Großbritannien ihr Leben ließen. Außerdem ehrt das Denkmal die gefallenen Soldaten im Krieg zwischen Indien und Pakistan 1971.

Das Bauwerk ist gigantisch, es ähnelt dem Arc de Triomphe in Paris und die Parkgebühren in der Umgebung sind - zumindest für Touristen - ebenso gigantisch.






Größte Moschee Delhi's





Red Fort







JAIPUR - Pink City of India -eine Stadt voller Kamele, Schwein, Affen und Elefanten!
5AC-Comment: und HÜHNER!


- wo wir da wohl einzuordnen sind...





In Jaipur geht es äußerst turbulent zu - Kamele, Elefanten, Kühe und Schweine sind gleichermaßen vorhanden wie die Vielzahl an Rikshas und Mopeds. Die Autofahrt dorthin dauerte ganze 7 Stunden, obwohl die Stadt nur 286 km von Delhi entfernt ist. Trotz eines guten Fahres wurden wir von der Polizei gestoppt - Strafe: 100 Rupie, € 1,50. Wofür, wissen wir nicht. Auf der Rückfahrt nach Delhi wurden wir Zeugen von 3 Unfällen - Erste Hilfe ist für Inder allerdings ein Fremdwort, so ließ uns der Fahrer auch nicht aussteigen um zu helfen. Uns ist zum Glück nichts passiert, obwohl man sich auf Indiens Straßen häufig vorkommt, als ob man nur knapp dem Tode entkommen ist. Somit war gestern vielleicht mein 2. Geburtstag.

Das Hotel für 5 € pro Person war absolut sauber und gemütlich, auch wenn es hier in der Nacht noch ziehmlich kalt ist und die Zeihung extra zu bezahlen ist.

Hawa Mahal --> Palast der Winde: Das fünfstöckige Gebäude mit der wabenartigen Fassade diente einzig und allein dazu, den Haremsdamen den Ausblick auf die pompösen Festumzüge zu ermöglichen, ohne selbst sichtbar zu sein - Klatsch und Tratsch hinter der Fassade ist somit vorprogrammiert, wie solls auch anders sein.






Amber Fort...





Ein Lächeln trotz extremster Armut...

Diese Kids gehören zu den wenigen, die man auf den Sraßen trifft, die nicht betteln. Es ist zwar hart aber notwendig, bettelnde, zerlumpte und spindeldürre Kleinkinder einfach zu ignorieren - vor allem im Bewusstsein, sich alles leisten zu können.

So unvorstellbar deren Armut auch ist - erstaunlich welche Freude diese Kinder vermitteln.



Dinner Italian Style: Endlich gabs mal wieder Pasta, Salat und sogar Bananensplit. Bier wird im Teekrug serviert, da das Lokal keine Lizenz hat, um Alkohol ausschenken zu können.
"Rules are meant to be broken..."


Geschäftstätigkeit überall auf den Straßen...